Bio-Produkte sollen von der Mehrwertsteuer befreit werden - das fordert eine neue Petition des niederländischen Bio-Sektors, die am Freitag, den 3.November 2017, offiziell auf den Weg gebracht wurde. Eosta-Geschäftsführer Volkert Engelsman, jüngst auf Platz 1 im Nachhaltigkeits-Ranking der niederländischen Zeitung Trouw gewählt, setzte als erster Unterzeichner seinen Namen auf die Unterschriftenliste. Einhundert Tage Zeit haben sich die Initiatoren gegeben, um der neu gebildeten Regierung in Den Haag mindestens 40.000 Unterschriften vorzulegen.
Derzeit beträgt die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse in den Niederlanden 6 Prozent. Das neu gebildete Kabinett hat jedoch vor Kurzem angekündigt, den verminderten Steuersatz auf 9 Prozent anzuheben. Ein falsches Signal, wenn doch gerade mehr Menschen zu einer gesündere Ernährungsweise angeregt werden soll. Wie das Einkaufen von mehrwertsteuerbefreiten Bio-Lebensmitteln aussehen könnte, kann man in einer landesweiten Aktion am 10., 11. und 12. November erleben: in den teilnehmenden Bio-Fachgeschäften können Verbraucher dann mehrwertsteuerfrei einkaufen.
Anreize für nachhaltiges Produzieren und Konsumieren schaffen„Bio-Lebensmittel sparen dem Steuerzahler viel Geld, denn sie laugen keine Böden aus, verschmutzen nicht das Trinkwasser, verwenden kein krebserregendes Glyphosat und tragen auch nicht zum Insektensterben bei“, erklärt Volkert Engelsman. „Deshalb ist es nicht gerecht, wenn sie zusätzlich noch mit einer Steuer belegt werden. Bio-Käufer zahlen dann doppelt - und der künstliche Preisunterschied wirkt nicht gerade attraktiv auf künftige Bio-Konsumenten.“ Mit der Steuerreform könne laut Engelsman dauerhaft ein wirksames Instrument für den Schutz unserer Ressourcen, faire und gesunde Arbeitsbedingungen, Tierschutz und Klimaschutz geschaffen sowie richtige Anreize für nachhaltige Produktion und nachhaltigen Konsum gesetzt werden.
Bio nicht zu teuer, sondern Konventionell zu billig„Ehrlich rechnen und die ökologischen sowie sozialen Folgekosten berücksichtigen“, so lautet dann auch die Forderung von Engelsman. Bereits seit längerem beschäftigt sich sein Unternehmen Eosta mit der Eigenmarke Nature & More mit dem wahren Preis von Lebensmitteln und hat für verschiedene (Bio-)Produkte eine Vollkostenrechnung veröffentlicht. Mit einem deutlichen Resultat: Nicht Bio ist zu teuer, sondern Konventionell ist viel zu billig. Vor allem für dieses Engagement wurde Engelsman im Oktober auf den ersten Platz des renommierten Nachhaltigkeitsrankings „Duurzame Top 100“ der Zeitschrift Trouw gewählt.
Mehr zur Kampagne „Was unser Essen wirklich kostet“ von Eosta/Nature&More erfahren Sie auf https://www.natureandmore.com/de/entdecken-sie-was-unser-essen-wirklich-kostet
Die Petition „Geen BTW op Bio“ in niederländischer Sprache können Sie hier einsehen und unterzeichnen: http://www.geenbtwopbio.nl